Fruchtbarkeit steigern!

endlich schwanger werden - Fruchtbarkeit MannLaut einer Untersuchung von Carlsen et al, bereits aus dem Jahre 1992, hat sich die Fruchtbarkeit von Männern seit dem zweiten Weltkrieg mehr als halbiert, und die Spermienqualität verschlechtert sich weiter.

Alarmierende Zahlen, die sich in vielen Schicksalen widerspiegeln. Somit ist es kein Wunder, dass bereits etwa jedes siebente Paar erfolglos versucht, schwanger zu werden. Männer bzw. deren Spermienqualität sind zu 40% die alleinige Ursache und zu weiteren 20% gemeinsam mit Fertilitätsstörungen der Frau Grund für den unerfüllten Kinderwunsch.

Wir konzentrieren uns auf diesen Seiten auf die natürlichen Methoden, die Fruchtbarkeit des Mannes effektiv zu steigern. Insbesondere Mikronährstoffe, also Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente, haben bewiesen, dass sie die männliche Spermienbildung effektiv, natürlich und ohne Nebenwirkungen oder Eingriffe signifikant verbessern können.

Spermiogramm: Fruchtbarkeit des Mannes meßbar gemacht

Die Wissenschaft kann für die Fertilität des Mannes die Qualität der Spermien relativ exakt bestimmen, nämlich über ein Spermiogramm. Als Spermiogramm bezeichnet man die im Labor festgehaltenen Werte zur Qualität des Spermas und der Spermatozoen. Die WHO hat Normwerte für ein Spermiogramm definiert:

Parameter Referenzwert 2010 Referenzwert 1999
Volumen Ejakulat ≥ 1.5 ml ≥ 2.0 ml
Spermienkonzentration ≥ 15 Mio. / ml ≥ 20 Mio. / ml
Anzahl Spermien (gesamt) ≥ 39 Mio ≥ 40 Mio.
Progressive Motilität (Vorwärtsbeweglichkeit) ≥ 32 % ≥ 50 %
Totale Motilität (überhaupt beweglich) ≥ 40 % ≥ 50 %
Normale Morphologie (Aussehen) ≥ 4% ≥ 14%
Leukozyten < 1 Mio / ml < 1 Mio / ml
MAR Test < 50% < 50%

Wie man sieht, sind in 2010 wesentliche Parameter des Spermiogramms nach unten korrigiert worden (Volumen, Spermienkonzentration, Gesamtanzahl, Beweglichkeit und Anteil der Spermien, die normal aussehen). Damit werden in der Konsequenz wieder mehr Spermiogramme im Normalbereich liegen (Normozoospermie), besser wird die Samenqualität aber durch die Anpassung der Normwerte nicht.

Grundsätzlich gilt: Auch wenn der Mann mit seinen Werten unterhalb der Referenzwerte liegt, kann er durchaus schwanger werden. Je niedriger die Spermiendichte aber ist, je weniger Spermien vorhanden, gesund und schnell beweglich sind, umso geringer ist die Chance, dass ein gesundes Spermium den Weg bis zur reifen Eizelle findet und dann die enzymatischen Prozesse auslösen kann, die das Spermium in die Eizelle gelangen lassen.

Gründe für gesunkene Fruchtbarkeit von Männern

Auch wenn es keine endgültige Sicherheit gibt, welcher Faktor wie starken Einfluß auf die Qualität des Spermas und die Fertilität des Mannes hat, so sind sich Wissenschaftler doch einig, dass diese Faktoren die Spermienbildung und -gesundheit negativ beeinflussen:

  1. Schlechte Ernährung
    • Zu wenig Vitamine
    • Mangel an Antioxidantien
  2. Weibliche Hormone
    • Erhöhter Östrogengehalt im Trinkwasser, vermehrt Vorstufen weiblicher Hormone in der Nahrung
  3. Umweltgifte und Pestizide
  4. Lebensstil
    • Rauchen
    • Alkohol
    • Stress (Beruf, privat)

Spermien SpermiogrammOft ist die Fruchtbarkeit von Männern nur eingeschränkt (Oligozoospermie und Asthenozoospermie), nicht aber vollständig verloren gegangen (Azoospermie: keine Spermatozoen im Ejakulat; Aspermie: kein Sperma).

Oligozoospermie bezeichnet man den Fall, dass zu wenige Spermien im Ejakulat sind (weniger als 20 Mio Spermien pro ml). Asthenozoospermie nennt man den Fall, dass sich die Spermien kaum beweglich zeigen.

Für diese Fälle von sogenannter “Subfertilität” haben Mikronährstoffe erstaunliche Wirkungen in Dutzenden verschiedenen Studien gezeigt.

Fruchtbarkeit mit Mikronährstoffen steigern

Mikronährstoffe, also Vitamine, Vitaminoide, Aminosäuren und Spurenelemente, haben sich als ein effektiver Weg erwiesen, die Qualität des männlichen Spermas zu steigern und so die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Diese Therapien für den Mann sind

  1. relativ preiswert,
  2. haben keine Nebenwirkungen und nur positive Begleiteffekte,
  3. entfalten in der Regel schon zwischen drei und sechs Monaten Anwendung ihre Wirkung

und sind daher bei Oligozoospermie oder Asthenozoospermie  in jedem Fall der empfehlenswerte, erste Schritt.

schwanger FruchtbarkeitAuch Männer, die kein umfassendes Spermiogramm erstellt haben und nicht genau wissen, ob ihre Spermatozoen ausreichend in Anzahl und Beweglichkeit sind, können nur von einer vorsorglichen Einnahme profitieren. Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen bei dieser Form des “Sperma Boostings” gibt es nicht.

Diese Zusammenfassung der wichtigsten Mikronährstoffe für die Fruchtbarkeit des Mannes beruht auf mehreren Dutzend Studien, die in amerikanischen Fachmagazinen veröffentlicht worden sind. Eine gute und detaillierte Übersicht vieler Studien gibt Steven Sinclair (Male infertility: nutritional and environmental considerations; Altern Med Rev. 2000 Feb;5(1):28-38).

Die Studien zu jedem einzelnen dieser Mikronährstoffe sind für sich allein schon überzeugend und konnten über einen Zeitraum von cirka drei Monaten die Beweglichkeit und Menge an Spermatozoen jeweils mehr als verdoppeln. Die Anzahl der beweglichen und damit befruchtungsfähigen Spermien konnte sich meist vervierfachen.

L-Arginin

Fruchtbarkeit erektile DysfunktionL-Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure. Für Aminosäuren charakterisierend ist, dass sie im Unterschied zu Kohlenhydraten oder Fetten auch aus Stickstoff (N) bestehen. L-Arginin besitzt unter den Aminosäuren den höchsten Anteil an Stickstoff und ist der einzige Ausgangspunkt für die Bildung der gefäßregulierenden Substanz NO. Für gesund funktionierende Arterien und den Kreislauf ist L-Arginin daher unentbehrlich. Bekannt ist es u.a. durch die dvon Urologen empfohlene diätetische Behandlung erektiler Dysfunktion (Erektionsstörungen).

L-Arginin ist aber auch an sehr vielen weiteren Stoffwechselvorgängen beteiligt, insbesondere werden sehr hohe Konzentrationen von L-Arginin für die Bildung von Spermin und Spermitin benötigt. Ein geringer L-Arginin Spiegel wurde in Zusammenhang mit verminderter Spermienbildung beobachtet. Es konnte direkt nachgewiesen werden, dass die Einnahme von L-Arginin zu einer verbesserten Spermienbildung (mehr Ejakulat, bessere Motilität) führt1.

Indirekt führt L-Arginin auch durch die Potenzverstärkung und den prospektiv häufigeren Sexualverkehr dazu, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verbessert wird. Der Effekt stellt sich allerdings erst bei einer Dosierung von mindestens 3.000 mg Arginin täglich ein (empfohlen: 5.000 mg).

L-Carnitin

L-Carnitin ist eine aminosäureähnliche Substanz, die vor allem dafür bekannt ist, Fettsäuren in das Zellinnere zur Energiegewinnung zu transportieren. Ohne L-Carnitin funktioniert der Fettsäurestoffwechsel nicht. Niedrige L-Carnitin-Spiegel sind aber nicht nur in Zusammenhang mit stoffwechselbedingter Adipositas (Übergewicht) beobachtet worden. L-Carnitin ist auch im männlichen Nebenhoden, dem Organ für die Spermienproduktion, in hoher Konzentration vorhanden.

Carnitin Fruchtbarkeit CarnipureMehrere Studien mit jeweil über 100 Teilnehmern haben nachgewiesen, dass die Einnahme von L-Carnitin die Spermienanzahl und die Spermienbeweglichkeit erhöht und der Anteil der normal aussehenden Spermien (Morphologie) signifikant verbessert wird2. Der Effekt auf die Spermienqualität war bei Rauchern noch höher als bei Nichtrauchern.

L-Carnitin wird in verschiedenen Qualitäten verarbeitet, wobei Carnipure® die reinste, beste Qualität bildet. Das patentierte Fermentationsverfahren bietet eine optimalen Schutz vor schädlichen Verunreinigungen mit der D-Form von Carnitin, den andere Verfahren so nicht bieten können.

L-Glutathion

Glutathion FruchtbarkeitGlutathion ist eine Kombination der drei Aminosäuren L-Glycin, L-Cystein und Glutaminsäure (GSH). Es wird daher als Tripeptid bezeichnet. L-Glutathion weist ausgeprägte antioxidative, detoxifizierende und immunoligische Eigenschaften auf. Es ist innerhalb der Zellen das wichtigste Antioxidans.

In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie wurde der Einfluss von Glutathion auf die Spermienqualität untersucht. Nach zwei Monaten Einnahme von L-Glutathion bereits konnte eine signifikante Zunahme der Vorwärtsbeweglichkeit (Motilität) und eine Erhöhung der Anzahl normaler Spermien (Morphologie) festgestellt werden3. Auch in einer weiteren Studie aus 2005 wurde festgestellt: Glutathion schützt gegen die oxidative Schädigung von Spermien4.

Selen

Selen unterstützt den Glutathion-Stoffwechsel und trägt so zu einer Verringerung des oxidativen Stresses bei. Selen kann so zu Verbesserung der Fruchtbarkeit von Männern beitragen.

Coenzym Q10

Coenzym Q10 ist ein Vitaminoid, welches für die Energieproduktion im Menschen wichtig ist und ein bedeutendes Antioxidans darstellt. In den Spermien ist es im Mittelstück der Spermiums für die Energieproduktion zuständig. In mehreren Studien wurden nachgewiesen, dass sich die Einnahme von Coenzym Q10 positiv auf Beweglichkeit und Anzahl der Spermien auswirkt5.

Vitamin C

Im Plasma des Ejakulats ist der Vitamin C-Spiegel auffallend hoch. Ein Vitamin C Mangel kann zu Infertilität und geschädigten Spermien führen. Insbesondere bei Rauchern ist der Vitamin-C Bedarf erhöht, da Nikotin Vitamin C verbraucht.

In einer hochwertigen placebokontrollierten Studie wurde 75 Rauchern über 60 Tage entweder ein Placebo, 200 mg Vitamin C oder 1.000 mg Vitamin C gegeben. Bei Vitamin C Einnahme erhöhte sich die Gesamtzahl gesunder Spermien um 112% (200 mg) bzw. 140% (1.000 mg). Besonders bemerkenswert: nach 60 Tagen haben ALLE Teilnehmer, die Vitamin C zu sich genommen haben, ihre Partnerin erfolgreich geschwängert – aber keiner der Teilnehmer, der ein Placebo zu sich genommen hatten, kam mit seiner Partnerin zur ersehnten Schwangerschaft. 6

Vitamin C arbeitet im Stoffwechsel eng mit Zink zusammen und sollte immer zusammen mit Zink genommen werden, welches ebenfalls wichtig für die Spermiengesundheit ist:

Zink

Paar schwanger KinderwunschZink ist an der Entstehung von weit über 200 Enzymen essentiell beteiligt und für eine normale Reproduktionsfunktion des Mannes zuständig. Zinkmangel führt zu einem Testosteronmangel und zu einer geringeren Anzahl der Spermien. Verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass die Einnahme von Zink die Qualität des Spermas beeinflusst. In einer Studie, bei der Männer 24 mg Zink pro Tag eingenommen hatten, ist die durchschnittliche Anzahl von Spermien pro ml Ejakulat nach 50 Tagen von 8 Mio auf 20 Mio angestiegen 7.

In einer anderen Studie wurden Männer mit 89 mg Zink über vier Monate behandelt. Spermienanzahl und -beweglichkeit haben sich signifikant verbessert, 20% der Partnerinnen sind während der vier Monate schwanger geworden 8.

Vitamin E

Vitamin E Eizelle Befruchtung SpermienVitamin E ist ein starkes, fettlösliches Antioxidans und schützt die empfindlichen Zellmembranen.

Mehrere Studien zur Fruchtbarkeit des Mannes haben nachgewiesen, dass Vitamin E die Beweglichkeit der Spermien deutlich steigern kann 9 und die Fähigkeit der Spermien verbessert, in die weibliche Eizelle einzudringen 10. Die Dosierung sollte mindestens 120 mg pro Tag betragen.

Folsäure

Deutschland ist Folsäure-Mangel-Land. Ebenso wie für einige andere Vitamine liegen die Folsäuremengen in der täglichen Nahrung weit unter dem empfohlenen Minimum für gesunde, junge Menschen. Für Menschen mit Stress, Alkoholkonsum oder Nikotinkonsum oder bei ungesunder Ernährung erhöht sich das Defizit weiter.

Auch für die männliche Fortpflanzung ist Folsäure essentiell wichtig. In einer Studie des amerikanischen Ministeriums für Landwirtschaft wurde nachgewiesen, dass der Folsäurespiegel im Blut und im Samenplasma direkt mit der Samendichte und der Gesamtzahl der Spermien korreliert (zusammenhängt)11. Ein ausreichender Folsäurespiegel ist also notwendig, um die Spermienanzahl nicht durch einen Mangel an Folsäure zu limitieren.

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Quellen und Studien:

  1. Schachter, A., et al.; Treatment of Oligospermia with the amino acid L-Arginine; Journal of Urology, 110 (3); 310-313; 1973
  2. Mataliotakis et. al.; L-Carnitine levels in the seminal plasma of fertile and infertile men: correlation with sperm quality; International Journal Fertil Women; 2000 Med 45; 236-240 und: Khdemi et al.; The effects of L-Carnitine on sperm parameters in smoker and non-smoker patients with idiopathic sperm abnormalities; J Assist Reprod Genet 2005; 22 (11-12); 395-9
  3. A. Lenzi, F. Culasso, L. Gandini et al.; Placebo-controlled double-blind, coss-over trial of glutathione therapy in male infertility, Human Reprod 1993; 8(10): 1657 – 1662
  4. Eskiocak, S., et al.; Glutathione and free sulphydryl content of seminal plasma in healthy medical students during and after; Human Reprod 2005; 20(9): 2295-600
  5. Lewin A., et al.; The effect of Coenzyme Q-10 on sperm motility and function; MoL Aspects Med 1997; 18, S. 213-219; und bei: Tanimura J., Studies on arginine in human semen, The influence of several drugs on male infertility. Bull Osaka Med Sch 1967; 13: 90-100
  6. Dawson EB, et al.; Effect of ascorbic acid on male infertility; Ann N Y Acad Sci 1987; 498: S. 312-323
  7. Netter A, Hartoma R, Nahoul K.; Effect of Zinc administration on plasma testosterone, dihydrotestosterone and sperm count. Arch Androl 1981; 7:69-73
  8. Tikkiwal M, Ajmera RL, Mathur NK. Effect of zinc administration on seminal zinc and fertility of oligospermic males. Indina J Physiol Pharmacol 1987; 31; 30-34
  9. Suleiman SA, Ali ME et al.; Lipid peroxidation and human sperm motility: protective role of Vitamin E. J Andol 1996:17: S. 530-537
  10. Kessopoulou E, Powers HJ, Sharma KK et al.; A double-blind randomized placebo cross over controlled trial using the antioxidant vitamin E to treat reactive oxygen species associated with male infertility. Fertil Steril 1995:64: S. 825-831
  11. Wallock LM et al.; Low seminal plasma folate concentrations are associated with low sperm density and count in male smokers and nonsmokers; Fertil Steril 2001; 75: 252-259
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2 Comments

  1. Peter Schaller

     /  13/Oct/2013

    Grundsätzlich gilt: Auch wenn der Mann mit seinen Werten unterhalb der Referenzwerte liegt, kann er durchaus schwanger werden.
    Wie bitte?
    lg
    Peter Schaller

    • Redakteur Fruchtbarkeit Mann

       /  28/Apr/2014

      Hallo Herr Schaller,
      für die erfolgreiche Befruchtung der weiblichen Eizelle benötigt man theoretisch ja nur eine einzelne Spermatozoe. Die Wahrscheinlichkeit sinkt aber deutlich, wenn der Mann weniger als 20 Mio Spermien pro Ejakulation hat oder wenn unterdurchschnittliche viele gesunde Spermien im Ejakulat sind. Deshalb ist der Zellschutz und die Energieversorgung der Spermien so wichtig, und deshalb funktionieren auch die auf Antioxidantien und Energieträgern wie Carnitin, L-Arginin und Coenzym Q10 basierenden Mitteln so gut.
      LG
      Jochen Schumann