Während Männer theoretisch bis ins hohe Alter Kinder zeugen können, ist die Fruchtbarkeit bei Frauen auf die Zeit vor der Menopause begrenzt. Denn mit dieser letzten Regelblutung im Leben einer Frau endet auch die Phase der Menstruationszyklen, in denen eine Eizelle heranreift und springt. Erst wenn ein Jahr lang keine Monatsblutung stattgefunden hat, lässt sich im Nachhinein der Termin der Menopause festlegen.
Wechseljahre und Menopause
Die Wechseljahre (Klimakterium) beginnen allerdings schon einige Zeit vor der Menopause. Sie bezeichnen den gesamten Zeitraum der Umstellung. Denn die Eierstöcke stellen immer weniger weibliche Sexualhormone her, wodurch die Menge der beteiligten Botenstoffe nach und nach immer weiter absinkt. Die Menstruationszyklen werden oft bereits sehr unregelmäßig, die Fruchtbarkeit nimmt stark ab.
Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang im Leben einer Frau, der oft völlig beschwerdefrei verläuft. Doch andere Frauen leiden in den Wechseljahren und vor allem kurz nach der Menopause sehr unter den typischen Symptomen, etwa Depressionen, Hitzewallungen und Schlaflosigkeit. Normalerweise beginnen die Wechseljahre etwa mit 45 Jahren, während die Menopause meist mit Anfang bis Mitte 50 stattfindet. Doch gibt es hier sehr starke individuelle Abweichungen.
Fruchtbarkeit der Frau sinkt schon früh
Die Fertilität einer Frau sinkt allerdings schon lange vor dem Klimakterium. So ist die Chance, in einem Zyklus schwanger zu werden, bereits bei 35-Jährigen wesentlich niedriger als bei zehn Jahre jüngeren Frauen. Dies hängt unter anderem mit dem Alterungsprozess der Eierstöcke und einer damit verbundenen schlechteren Eizellreifung zusammen.
Hieraus ergibt sich aber zunehmend ein Problem für viele Frauen in Deutschland und anderen Industrienationen. Denn sie entscheiden sich, aufgrund ihrer Ausbildung oder eines Studiums beziehungsweise einer finanziellen Sicherheit, oft erst spät für die gezielte Familienplanung. Doch während Frauen mit beispielsweise 25 durchschnittlich nur einige Zyklen benötigen, um schwanger zu werden, gilt bei älteren Paaren ein Zeitraum von bis zu zwei Jahren als völlig normal. Außerdem wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Fruchtbarkeit durch verklebte Eileiter oder Endometriosen herabgesetzt ist, mit zunehmendem Alter natürlich ebenfalls immer größer. Das zunehmende Alter der Frauen ist daher eine der häufigsten Gründe für eine ungewollte Kinderlosigkeit.
Viele Frauen sind sich gar nicht darüber bewusst, dass ihre Fruchtbarkeit schon mit 30 Jahren langsam abnimmt und mit etwa 35 noch einmal stark fällt. Selbst die sanften Methoden zur Fruchtbarkeitssteigerung und die moderne Reproduktionsmedizin können die verminderte Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft je Zyklus nicht verbessern. Daher sollten Sie rechtzeitig mit der Familienplanung beginnen, auch wenn Ihnen der Zeitpunkt noch nicht optimal erscheint.